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Am Dienstag, den 13.04.2021, fanden sich unsere Neuimker im Horbachpark ein um ihre Bienen aus den Beuten der Verkäufer in ihre eigenen umzusetzen. Dazu wird zunächst die Verkäuferbeute mit den Bienen etwas zur Seite gestellt und die neue Beute der Neuimker genau an den Platz der Verkäuferbeute gestellt. Es wird etwas Rauch in die Verkäuferbeute gegeben und beide Beuten geöffnet.

Jetzt braucht es etwas Mut: Rähmchen für Rähmchen wird zusammen mit den Bienen in die neue Beute umgesetzt. Das hat bei allen ganz gut geklappt. Einige ganz Mutige haben es sogar schon ohne Schleier versucht. Wichtig ist es ruhig und langsam zu arbeiten und keine hektischen Bewegungen zu machen. Jetzt sind die Neuimkerbienen also in ihrem neuen Zuhause angekommen. Nächste Woche geht es dann an die erste Kontrolle und das Einhängen eines Drohnenrahmens (wo das nicht bereits schon erfolgt ist).

Natürlich wurden alle Vorgaben des Ordnungsamtes eingehalten. Der Gesamtkurs hat in zwei getrennten Gruppen gearbeitet (Gruppe Maja und Gruppe Willi), es wurden FFP2 oder medizinische Masken getragen und die Abstände eingehalten.

Bei schönem Wetter sind die Bienen für unsere Neuimker heute in den Horbachpark in Ettlingen eingezogen. Kurz nach dem Aufstellen wurde schon der Flugbetrieb aufgenommen. Die Bienen fliegen sich nun ein und orientieren sich in ihrer neuen Umgebung. Der Standort ist optimal für die Bienen. Rundum stehen viele blühende Bäume, die die Völker versorgen. So müssen die Bienen gar nicht so weit fliegen.

Der praktische Teil des Neuimkerkurses startet nächste Woche. Die aktuellen Corona-Auflagen und eine Genehmigung des Ordnungsamtes machen das - unter strengen Auflagen - möglich. Wir müssen z.B. den Kurs in zwei voneinander unabhängige Gruppen aufteilen, die Lehrbeuten mit dem nötigen Abstand aufstellen und natürlich die AHA-Regeln beachten.

Unsere Neuimker freuen sich trotzdem, dass es jetzt - nach den Online-Webinaren, an denen die Theorie vermittelt wurde - richtig praktisch losgeht. Am ersten Praxistag wird die erste Aufgabe für unsere Neuimker sein, ihre Bienen, die jetzt noch in den Beuten der Verkäufer sitzen, in ihre eigenen vorbereiteten Beuten umzusetzen. Das wird spannend, wenn man das noch nie gemacht hat. Natürlich unterstützen unsere Betreuer nach Kräften und zeigen den Neuimkern, wie das am Besten gemacht wird.

Da im Moment immer noch keine persönlichen Treffen möglich sind und der sonst übliche Austausch zwischen unseren Vereinsmitgliedern fehlt, haben wir - als temporären Ersatz - einen digitalen Marktplatz geschaffen.

Wer etwas sucht oder etwas verkaufen möchte z.B. Bienenvölker kann dies kostenlos auf dem neuen Marktplatz tun. Der Marktplatz richtet sich in erster Linie an Mitglieder des Bienenzüchtervereins Ettlingen und Albgau e.V., ist aber auch offen für andere Interessenten und Käufer. Schaut doch mal vorbei.

Zum Marktplatz geht es hier:
Marktplatz Angebote
Marktplatz-Such-Anzeigen

Dr. Christoph Otten, Dr. Saskia Wöhl und PD Dr. Jes Johannesen vom Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen führen wieder ihre traditionelle Umfrage zu den Winterverlusten durch. Mit einem Online-Fragebogen soll der Umfang der Verluste in den einzelnen Regionen Deutschlands ermittelt und mögliche Ursachen eingegrenzt werden. Alle Fragen können anonym beantwortet werden. Lediglich die Postleitzahl des Bienen-Standorts muss angegeben werden. Das ist wichtig um regionale Zusammenfassungen vornehmen zu können.

Eine möglichst große Anzahl an Rückmeldungen ermöglicht es regionale Unterschiede zu dokumentieren und Vergleiche zu den Vorjahren vorzunehmen.  

Die Ergebnisse werden, wie in den Vorjahren, nach erfolgter Auswertung wieder veröffentlicht.

Wer an der Umfrage teilnehmen möchte, kann dies unter diesem Link tun:
Online-Umfrage zu den Winterverlusten 2020/2021

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat die Anwendung der Pflanzenschutzmittel Mospilan SG und Danjiriin Raps seit dem 12. März 2021 weiter eingeschränkt. Beide enthalten den Wirkstoff Acetamiprid, ein bienengefährliches Neonikotinoid.

Dies teilte der Deutsche Imkerbund in einer Pressemitteilung am 23.03.2021 mit. Zur kompletten Pressemitteilung geht es unter diesem Link:
DIB Pressedienst Öffentlichkeitsarbeit Acetamiprid 23.03.21

In seinem Buch "Evolution der Bienenhaltung" setzt sich Torben Schiffer sehr kritisch mit der heutigen Art und Weise der Imkerei auseinander. Seiner Meinung nach ist die heute gängige "Kistenhaltung" nicht artgerecht. Sie würde vor allem der Maximierung des Honigertrags dienen.

In der Natur würden Honigbienen Baumhöhlen mit einem Volumen von 20-40 Litern bewohnen. Dadurch entsteht mit der Zeit ein Raumproblem für die Bienen, das sich aber positiv auf das Verhältnis Brut zu Vorräten und vor allem günstig für den Varroabefall auswirkt. Dieses Raumproblem entsteht in der modernen Imkerei nicht mehr, da der Imker immer rechtzeitig für eine Erweiterung sorgt. Die Form und die Größe der heutigen Beuten bringen, nach Herrn Schiffers Meinung, auch weitere Nachteile mit sich - z.B. die Temperatur und Feuchtigkeitsregelung. Ein Volk in einer Baumhöhle braucht deutlich weniger Futter um über den Winter zu kommen, weil es sich weniger um die Temperatur- und Feuchtigkeitsregelung kümmern muss. Herr Schiffer ist sich außerdem sicher, dass Bienenvölker bei artgerechter Haltung auch mehrere Jahre ohne Varroabekämpfung durch einen Imker überleben könnten.

Torben Schiffer ist Biologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Würzburg im Team Hobos (HOneyBee Online Studies) unter der Leitung von Professor Jürgen Tautz. Er hat das Unternehmen „Beenature-Project“ und den Verein „Beenature – Save the Bees, Verein zur Rettung der Honigbienen e.V.“ gegründet und das weltweit erste Artenschutzprogramm für Honigbienen, die Beekeeping (R)evolution / Imkerei(R)evolution, ins Leben gerufen.

Wer sich mit den durchaus gegensätzlichen und vielleicht etwas extremen Ansichten zur Imkerei von Herrn Schiffer auseinandersetzen möchte und sich selbst eine Meinung bilden möchte, kann dies unter diesem Link tun:

https://beenature-project.com/

oder natürlich sein Buch "Evolution der Bienenhaltung" lesen, das auch Tipps und Baupläne für artgerechte Bienenwohnungen - den Schiffer-Tree - enthält. Es ist im Verlag Eugen Ulmer erschienen. Die ISBN-Nummern sind
ISBN-10 : 3818609241
ISBN-13 : 978-3818609245

Mit Beginn der geschützten Vegetationsperiode sind seit dem 1. März bis zum 30. September Rodungen und Gehölzrückschnitte laut Pragraph 39 des Bundesnaturschutzgesetzes weitgehend eingeschränkt bzw. nicht mehr erlaubt. Äußerst bedauerlich findet der Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V. (D.I.B.), Torsten Ellmann, jedoch radikale Weidenrückschnitte bis auf den Stock vor diesem Termin. Er erklärt den Grund: „Weiden sind ein wichtiger Pollen-und Nektarspender für unsere Honigbienen. Sie tragen zur Erstversorgung des Bienenvolkes nach der Winterruhe bei.“

Das Rückschnittverbot gilt bisher nicht für private Hausgärten. Vielen ist allerdings die Bedeutung des Rückschnittverbotes nicht klar. Mit dieser Gesetzesregelung sollen zwar in erster Linie Vögel und deren Nistplätze geschützt werden, aber Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge, profitieren ebenfalls davon.

Für diese Insekten ist unser Hausgarten ein wichtiges Refugium. Der Flugradius von Wildbienen beträgt zum Beispiel nur wenige 100 Meter. Sie sind deshalb in diesem Radius auf Nist-und Nahrungsmöglichkeiten angewiesen, um zu überleben. Werden Bäume, Büsche, Ziersträucher, lebende Zäune oder Hecken im Garten geschnitten, gehen mit jedem Schnitt viele pollen-und nektarreiche Blüten verloren, die im Frühjahr und Sommer eine wichtige Nahrungsquelle für die verschiedensten Insektenarten darstellen. Deshalb sollte jeder genau überlegen, welcher Formschnitt wirklich nötig ist.

Der D.I.B. hat dazu auch eine Presseinformation herausgegeben. Sie ist unter diesem Link erreichbar: Pause für Säge und Heckenschere