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Immer mehr Menschen entdecken die Imkerei für sich. Noch vor zehn Jahren hatte der Deutsche Imkerbund (DIB) nach einem Rückgang nur noch etwa 80.000 Mitglieder. Seitdem steigt die Zahl der Imker - und insbesondere der Imkerinnen - an. 2018 gab es einen Zuwachs von 5,4 Prozent auf jetzt über 120.000 Mitglieder. Der Trend zur Bienenhaltung in den Städten lockt gerade junge Leute, die der Imkerei ein hippes Image verleihen. Diese Entwicklung tut auch den Honigbienenvölkern gut: Der DIB schätzt ihre Zahl bundesweit auf mittlerweile rund 900.000 - vor zehn Jahren waren es noch 694.000.

Die Imker sehen, neben Werbe- und Nachwuchskampagnen, mehrere Gründe dafür: Meldungen über das Bienensterben bewegten die Menschen dazu, selbst aktiv zu werden, sagt DIB-Sprecherin Petra Friedrich. Zudem sei das allgemeine Interesse an der Natur gestiegen. Eine Umfrage unter Neu-Imkern zu deren Motiven ergab demnach: "Fast immer ist der Grund, dass sie etwas für die Natur und die Bestäubung tun möchten."
Quelle: ZDF Heute Nachrichten Online


Mit Wirkung vom 1.10.2018 sind Oxalsäure- und Thymolpräparate für die Anwendung bei Bienen nicht mehr apothekenpflichtig.

Die Zulassungsinhaber von API Life Var und Oxuvar 5,7 % haben jeweils einen Antrag auf Entlassung aus der Apothekenpflicht für ihre Präparate zur Behandlung von Bienen gegen die Varroamilbe gestellt. Konkret ging es um

  • Thymol in Fertigarzneimitteln auch in Kombination mit Eukalyptusöl, Campher und Menthol und um
  • Oxalsäure bis 5,7 %, also auch für Oxalsäure 3,5% ad us. vet.

Am 26.09.2018 stimmte der Bundesrat dieser Befreiung zu. Thymol in Fertigarzneimitteln und Oxalsäuredihydratlösungen bis zu einer Konzentration von 5,7 Prozent sind nun zur Anwendung bei Bienen nicht mehr apothekenpflichtig.

Hier der Link zum entsprechenden Bundesgesetzblatt:
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2018 Teil I Nr. 32, ausgegeben zu Bonn am 28. September 2018, Ziffer 1386


Wie Scinexx, Spiegel-Online und weitere Quellen berichten ist nach einer Studie von Erick Motta von der University of Texas der Unkrautvernichter Glyphosat doch schädlich für Bienen. Es wirkt indirekt indem Bakterien im Darm der Bienen geschädigt werden. Bekannt war bereits, dass Glyphosat das Enzym EPSPS hemmt, das nur in Pflanzen und einigen Bakterien, nicht aber in Tieren vorkommt. Deshalb galt der Unkrautvernichter bislang als für Tiere unschädlich.

In einem Vergleichstest verabreichte das Team von Erick Motta einer Gruppe von Bienen eine Zuckerlösung mit Glyphosat und einer anderen Gruppe ohne Glyphosat. Dabei konnten die Forscher nachweisen, dass die Bakterien im Darm der Bienen angegriffen wurden und die Bienen dadurch geschädigt wurden. Nach 8 Tagen lebten noch 50% der Gruppe ohne Glyphosat aber nur noch 10% der Gruppe mit Glyphosat.

Konkret bedeutet dies: Das auf den ersten Blick bienenunschädliche Glyphosat schadet den Bestäuberinsekten indirekt – indem es ihre Darmflora und ihre Infektionsabwehr stört. Erick Motta und sein Team appellieren daher an alle Landwirte und Gartenbesitzer, Glyphosat keinesfalls auf blühenden Pflanzen einzusetzen. Allerdings betonen sie auch, dass Glyphosat sicher nicht die einzige Ursache für das Bienensterben und den Rückgang vieler Bestäuberinsekten ist.

Mehr Details zur Studie findet man hier:
www.scinexx.de/wissen-aktuell
Spiegel-Online/Wissenschaft